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Fast genau ein Jahr ist es nun her, dass wir nach zwei Grottensaisonen in die LL zwangsabgestiegen sind. Frust ohne Ende, den Krampf soll man sich jede Woche antun und eigentlich hat man eh die Schnauze voll von dem ganzen Theater. Das einzige, was gelockt hat, waren die vielen Bekannten, die nicht mehr zu sehen dann doch schade wäre. Und die Dauerkarte ist auch billig. Also seh ich´s wie den Eintritt in nen Raucherclub oder Disko, Hauptsach, man kummt wieder zam.
1. Spiel: Vorbereitung in Mitterteich. Man merkt keinen Unterschied zur zweiten Liga. Aber haargenau die gleichen Gesichter wie früher auch bei (gut besuchten) Auswärtsfahrten. Auf dem Eis merkte man schon eher den Unterschied. Von der ganzen Euphorie konnte ich mich nicht anstecken lassen. Und das soll man 5 Monate ertragen?
Spiel zwei: Vorbereitung gegen Erding: Sooo schlimm ist es gar nicht, ansatzweise hat´s ja doch was mit Eishockey zu tun. Hoffnung keimt auf.
Spiel 3: Regensburg gegen Haßfurt: Es hat nichts mit Eishockey zu tun. Die Hoffnung schwindet wieder.
Spiel 4 bis Ende Vorrunde: Das Team hat sich gefunden. Egal ob Außen, Zentrum oder Vorne. Man hat sich immer was zu erzählen, meistens sogar was zum lachen. Da unten wird Eishockey gespielt? Interessiert net wirklich.
Aufstiegsrunde, Spiel in Lindau. Och ne, jetzt will der wirklich nach Lindau fahren. Im kältesten Wintereinbruch seit 12 Jahren in ein Freiluftstadion am Bodensee für ein LL-Spiel. Wie war das noch früher? Wieviel Schichten hab ich übereinander getragen an der Nibelungenbrücke? Und dann war auch noch in Lindau das schlechteste Wetter in ganz Schwaben. Dafür hat der Apfelmoscht entschädigt. Und was war das ab der ca. 50. Minute? Ich verspüre so etwas wie Emotionen?
Und es kommt noch heftiger: Vor dem Spiel in Weiden werd ich auch noch nervös?
Ne, gestern dann wieder die Ruhe selbst. Keine Aufregung. Entscheidendes Spiel zum Aufstieg in die Bayernliga? Ist doch wurscht. Verdammt, was macht denn der Schwimmy da? Weiß der nicht mehr, dass er bei entscheidenden Spielen den Osteingang nehmen muss?
Und dann das Spiel: Foul an Daffner, Stimmbänder sind weg. 3-5 Unterzahl, ich kann das net anschauen, ich muss auf´s Klo. Penalty Setz: Augen zu, das hat früher immer geholfen. Um 20:22 Uhr dann: uih, ich kann ihn noch: den ultimativen "um-mich-rum-sind-alle-Menschen-taub-Jubelschrei"
Im Ernst: Diese Saison hatten wir viele Vorbehalte, einige wirkiche Grotten-Spiele aber auch einige echte Sahnehäubchen wie Weiden und Lindau. Mit am meisten hat mich fasziniert, wie scheinbar abgebrühte Routiniers nach einem entscheidenden Sieg in der LL jubeln, als hätten sie die deutsche Meisterschaft gewonnen. Daffner war die herausragende Persönlichkeit in dieser Mannschaft. Aber auch Gerike, die Dörfler-Brüder, die nachverpflichteten Verteidiger Landstorfer und Schuster und mit seinem Penalty gestern auch Setz
haben gehörigen Anteil an dem Aufstiegserfolg. Das Projekt war durchaus riskant und keineswegs ein Selbstläufer. Aber vielleicht gerade deshalb war´s gestern wieder mal ein richtig geiler Eishockeyabend.
Ich bin gespannt auf die Bayernliga....
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"Fliegenfänger" ist kein Schimpfwort, sondern ein Kompliment: Jeder, der schon Mal versucht hat, Sonntag morgens um 08:00 Uhr eine Fliege zu fangen, kann dies bestätigen. |
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| Ein persönlicher Saisonrückblick von Lilly am 2009-03-02 20:28:27 (3417B/21V, Note:1,0) | |
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